Achtsamkeit

Mindfulness als Grundlage

Achtsamkeit äußert sich in dialogischer und wertschätzender Gesprächsführung und Aufgeschlossenheit für Neues, der Fähigkeit zu ganzheitlicher und wohlwollend gestimmter Selbstwahrnehmung.

Sie ermöglicht, klar wahrzunehmen und zu entscheiden, wann Aktion, Entscheidung oder Konfrontation anstehen und auch so zu handeln. Achtsamkeit ermöglicht, bewusst und souverän zwischen einem Modus des Verbunden-Seins und einem des Unterscheidens, zwischen Handeln und Nicht-Handeln, Passivität und Aktivität flexibel und verantwortungsbewusst wechseln zu können. Achtsamkeit ist außerdem eine Ressource für mehr Stresstoleranz und Gelassenheit im Alltag.

Zehn Merkmale von Achtsamkeit für CMC

Achtsamkeit ist

  1. ein zunächst nicht wertendes Wahrnehmen von Phänomenen, ihrer Zusammenhänge und
    Wechselwirkungen aus einer Perspektive nüchterner Unvoreingenommenheit 

  2. Selbstreflexivität im Sinne eines nicht ab- oder aufwertenden Beobachtens eigener emotionaler und
    gedanklicher Muster, (An-)Erkennen biografischer und kultureller Voraussetzungen eigenen
    Wahrnehmens, Fühlens und Handelns 

  3. Selbstdistanz und Selbstrelativierung, Dekonstruktion von eigenen Konzepten,
    Annahmen und Vorstellungen 

  4. Multiperspektivität, Betrachten-Können eines Phänomens aus verschiedenen Perspektiven:
    Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft; Selbst, 
Gruppe / Gemeinschaft, Organisation / Gesellschaft 

  5. Vertrauen in Entwicklungsfähigkeit, Gewahrsein für (kollektives) Unbewusstes und Ungewusstes,
    ür emergente Prozesse, für das 
Aufscheinen auch ungeahnter, neuer Möglichkeiten 

  6. Verständnis von umfassendem Verbunden-Sein, aus dem sich eine ethische Grundhaltung des
    Respekts vor dem Leben, vor der 
Eigendynamik von Systemen und der Würde des Menschen,
    Empathie und Mitgefühl unwillkürlich und spontan entfalten 

  7. Fähigkeit, sich mit dem „Schatten“ der eigenen Entwicklung, den andere Lebewesen schädigenden
    Folgen des Handelns sowie Chaos und Nichtwissen zu konfrontieren und hierzu eine
    ethische Haltung zu finden 

  8. Teilhabenlassen anderer an der Entwicklung von Achtsamkeit und ganzheitlicher Verantwortung;
    Sprachfähigkeit, gewaltfreie Kommunikation und Dialog 

  9. Ausdruck einer solchen Haltung in verantwortungsvollem Handeln für sich selbst, die anderen, die
    Mitwelt und Umwelt unter Wahrnehmung aller möglichen Dilemmata, die dabei auszuhalten
    oder zu lösen sind 

  10. Ambiguitätstoleranz und Anerkennen der Beschränkungen menschlichen Handelns und
    der eigenen Grenzen.